Diese Seite gibt einen Überblick über die in der digitalen Modellbahn-Welt verbreiteten
Protokolle. Hierbei handelt sozusagen um die Sprache, die eine Lok versteht.
Dies ist das von Märklin
benutzte Format. Im Prinzip handelt es sich dabei immer noch um
das ursprüngliche Datenformat von 1985. Inzwischen wurde das
Protokoll etwas erweitert auf das Motorola 2-Format, um 4
Funktionen schalten zu können und eine absolute Fahrrichtung
zu definieren.
Das DELTA-System ist dabei nichts anderes,
lediglich die Extra-Funktionen der Lok und teilweise der
Lichtwechsel sind hier (künstlich) reduziert.
Motorola wird
ebenfalls benutzt von den Firmen Uhlenbrock und
Viessmann. Und dann gab es noch ein Selbstbau-Projekt der
Zeitschrift Elektor, das EDITS-System.
Dies ist ein ganz neues Format von Märklin. MFX bietet die Möglichkeit, dass Loks nicht
nur Befehlsempfänger sind, sondern auch eine Rückmeldung in Richtung Zentrale geben
können. Hiermit wird quasi eine Schallmauer durchbrochen, denn theoretisch könnte
dadurch die Installation eines Rückmelde-Systems entfallen.
Bisher beschränken sich die Neuerungen jedoch auf ein "automatisches Anmelden"
von Loks an der Zentrale und auf eine Vielzahl von Licht- und Soundfunktionen, die man jetzt von
der Zentrale aus an den Loks auslösen kann.
Von MFX-Systemen werden weiterhin die alten Motorola-Loks unterstützt. Dies gilt natürlich auch für
die bisherigen Weichen- und Schaltdekoder, und damit auch für alle Dekoder dieser Homepage.
Bisher treten nur Märklin und ESU als Anbieter von MFX-Dekodern auf.
Die meisten 2-Leiter-Hersteller sind
inzwischen bei diesem Format gelandet. So z.B. Roco,
Zimo, LGB, Lenz und inzwischen auch
Fleischmann, wo man mit dem Twin-Center (eine Intellibox
mit anderer Spezial-Firmware) neben FMZ inzwischen auch DCC
spricht.
Dieses Format wurde ursprünglich von Trix entwickelt. Es hat viele Fans,
da hier die Dekoder besonders klein gebaut werden können.
Technisch gesehen unterscheidet sich das Protokoll sehr grundlegend
von DCC und Motorola.
Fleischmann FMZ
Die Fleischmann Mehrzugsteuerung ist inzwischen so ziemlich ausgestorben.
Fleischmann bietet selber mit dem TwinCenter eine Zentrale an, die
neben dem alten FMZ auch DCC spricht.
Wie funktioniert das mit dem "Protokoll"?
Am Gleis liegt eine Wechselspannung, die aus
unterschiedlichen Impulsen gebildet wird. Diese werden von der
Zentrale erzeugt. Über die Form der Impulse kann die
Zentrale die verschiedenen Dekoder über ihre
Adresse ansprechen. Dies kann man sich wie bei einer
Lautsprecherdurchsage im Supermarkt vorstellen: Die Zentrale
macht eine Ansage wie "Frau Hansen bitte an Kasse 4". Alle
Leute im Laden hören die Ansage, aber ihr Dekoder (med.
"Gehirn") sagt ihnen: Interessiert mich nicht. Nur Frau
Hansen wird plötzlich wach (ihr "Dekoder" hat die
für Sie richtige Adresse erkannt), sie hört sich
deshalb genau an, was zu tun ist - und macht sich auf den Weg.
Nun ist Frau Hansen (und auch all die anderen Leute)
unabhängig von einer Energieversorgung. Das ist bei unseren
Loks nicht der Fall, dann müssten wir schon einen Akku
einbauen, der regelmässig geladen wird (so wie die Leute
eben auch was essen müssen). Da wir dass aber vermeiden
wollen, erhält die Lok über das Gleis nicht nur die
Befehle, sondern auch noch die notwendige Energie. Technisch
bezeichnet man so was als Energie-Bussystem. Für das
Kaufhaus bedeutet das: Angenommen, die Leute können sich nur
bewegen, wenn eine Lautsprecherdurchsage kommt (weil die
Schallwellen gleichzeitig die Energie bereitstellen). Einfache
Lösung: Es dudelt immer Musik aus dem Lautsprecher. Oder
noch besser: Es wird ständig die Durchsage an Frau Hansen
wiederholt. Dies kann dann auch im Wechsel mit weiteren
Durchsagen an andere Leute passieren. Und genauso sieht das
Protokoll auf dem Gleis aus. Die Zentrale gibt ständig
reihum die Befehle an die Loks raus, die sich bewegen sollen. Mit
anderen Worten ist da ein ziemliches Gequatsche "zu
hören".
Ein kleiner Stammbaum - die historische Entwicklung der Digital-Systeme