DSD2010 und TAMS MC Zentrale

Forum für den "neuen" Drehscheiben-Dekoder DSD2010
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Mathias
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DSD2010 und TAMS MC Zentrale

Beitrag von Mathias » Mi 8. Mai 2019, 14:57

Hallo Leute,
auch ich hätte da als Digitalneuling mal eine Frage:
Ich habe mir eine Fleischmann-Drehscheibe mit ausgerüsteten DSD2010 Dekoder zugelegt. Diese habe ich in einem Testaufbau auf dem Schreibtisch an meine Zentrale TAMS MC wie in der Bedienungsanleitung des DSD2010 beschrieben angeschlossen. Jedoch konnte ich nur die Lok auf der Bühne fahren, nichts weiter. Das Prüfprotokoll abgearbeitet ergab auch keine Fehlerhinweise. Da ich dachte, das der Vorbesitzer wohl die Adressen anders wie die Default-Werte definiert hatte, habe ich das entsprechende PC-Programm auf meinem Laptop installiert und diesen ebenfalls angeschlossen.

Die Stromversorgung erfolgt mit einem 18V/52VA Wechselstromtrafo (liegen an C1 auch an). Die Gleisspannung wird direkt an einen LDT DB2 Booster abgegriffen und zum Anschluss X5 Digitalsignal durchgeschliffen. Das funktioniert wohl auch, denn eine auf die Bühne gestellte Lok kann ich über die Tams MC fahren. Nur Weichenbefehle zur Steuerung der Drehscheibe werden nach wie vor nicht angenommen.
Der PC ist mittels USB-RS232-Konverter an COM4 (ist auch im Gerätemanager angezeigt) angeschlossen. An der MC habe ich die Baudrate auf 9600, das Digitalsignal für Weichenbefehle auf MM und das Digitalsignal für Lokbefehle ebenfalls auf MM gestellt. Der Dipschalter SW4 ist wie folgt gestellt: 1=off; 2=on und 3=off.

In Versuchen habe ich dann folgendes herausgefunden:

Wenn die Zentrale auf "Go" geschaltet ist, funktioniert weder das Steuergerät noch der PC. Ist sie auf "Stop" geschaltet funktioniert sowohl das Steuergerät, als auch der PC einwandfrei. Ein zuvor mittels Steuergerät / PC eingegebener Befehl wird nach drücken der Zentrale auf "Stop" abgearbeitet.
Lediglich die Lok auf der Bühne kann ich mittels der Zentrale im Zustand "Go" hin und her fahren. Aber auch die Funktionstasten funktionieren nicht. Nicht die Weichenadressen zur Steuerung der Drehscheibe (z. B. 225 grün oder rot, welche ja durch F1 oder F2 ausgelöst wird, noch irgendeine Andere) noch die F Tasten für Lokbefehle wie Licht ein oder aus.
Nur wenn die Zentrale dann aus (auf "Stop"), oder die Stecker an X2 und X5 gezogen sind, funktioniert sowohl das Steuergerät als auch der PC. Aber dann kann ich keine Lok fahren. Ist also kontraproduktiv. Anders herum genauso: Kann ich die Lok fahren, weil die Zentrale an (auf "Go") ist, funktionieren die Steuerungen mittels Steuergerät oder PC nicht, kann ich die Drehscheibe also nicht steuern.
Ich habe mir gedacht, das sich die Signale der Steuerung / des PC mit den Signalen der Zentrale gegenseitig ausschließen, man also nur entweder oder anschließen kann. Aber selbst wenn nur der Stecker an X5 (Schalten) abgezogen ist (X2 benötige ich ja trotzdem für die Fahrspannung), funktioniert nichts über der Zentrale.
Was übersehe ich?

Des weiteren habe ich beim Testen festgestellt, das bis auf 6 Positionen alle anderen 42 Positionen Gleisbündig von der Bühne angefahren werden. Bei den besagten 6 Positionen stoppt die Bühne ca. 1 Schwellenbreite zu früh. Manchmal fährt die Bühne diese Positionen aber auch richtig an, dann aber beim nächsten Mal wieder nicht.
Hat hier auch jemand eine Lösung?

Ich freue mich auf Eure Antworten und hoffe das jemand denkt "ach, das ist ja wegen dem oder das...".

Gruß, Mathias :P

wuwesso
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Re: DSD2010 und TAMS MC Zentrale

Beitrag von wuwesso » Do 9. Mai 2019, 10:46

Hallo,
zunächst solltest Du die Funktionsprüfung auf eigentliche Drehscheibenfunktionen beschränken.
Hierzu benötigst Du das DSD2010- Konfigurationsprogramm mit PC und den RS232-Anschluß.
Die Eingänge für Lok- und Steuerbefehle über die Digitalspannung werden nicht benötigt.

Jetzt kannst Du alle Parameter des DSD2010 auslesen und auch die entsprechenden Einstellungen vornehmen!
Erst wenn das Anfahren aller Gleisabgänge korrekt über diese Software funktioniert, und die Gleisabgänge entspechend konfiguriert sind, ist ein weiterer Anschluß über die Digitalspannung und die Zentrale sinnvoll.

Außerdem hast Du den Decoder auf märklinkompatiblen Befehlsempfang eingestell!
Das bedeutet, das der Decoder immer über eine Befehlsfolge angesteuert werden muß!
1. Befehl = Drehrichtung
2. Befehl = Zieladresse des Gleisabgangs.
Kommt von der Zentrale nur der Befehl des Gleisabgangs, so ist mit Fehlfunktionen ( auch keine Reaktion ) zu rechnen.

Beispiel zum Verständnis:
Die Drehscheibe ist korrekt konfiguriert und hat nur Gleis 1 / 25 und Gleis 3 / 27
und sie steht auf Gleis 1 mit dem Häuschen!
Gleis 1 = 229 rot ( Gleis 25 kein eigener Befehl, da gegenüber 1 )
Gleis 3 = 229 grün ( Gleis 27 kein eigener Befehl, da gegenüber 3 )

Um nun das Häuschen von 1 auf Gleis 3 zu fahren muss die Zentrale
folgende Befehle senden:
228 ( rot ) + 229 grün

Um das Häuschen von 1 auf Gleis 27 zu fahren:
228 ( grün ) + 229 grün


Gruß
Wolf Ulrich
MoBaSbs, TAMS-MC, Märklin-M, MM, TC-Gold, DSD-2010 mit *Anzeigemodul* für Mä-7286

wuwesso
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Re: DSD2010 und TAMS MC Zentrale

Beitrag von wuwesso » Fr 10. Mai 2019, 08:43

Hallo,

Du schriebst:
Lediglich die Lok auf der Bühne kann ich mittels der Zentrale im Zustand "Go" hin und her fahren. Aber auch die Funktionstasten funktionieren nicht. Nicht die Weichenadressen zur Steuerung der Drehscheibe (z. B. 225 grün oder rot, welche ja durch F1 oder F2 ausgelöst wird, noch irgendeine Andere) noch die F Tasten für Lokbefehle wie Licht ein oder aus.
Das macht mich in Bezug auf die TAMS-Mc recht stutzig!
Grund: Die Lokbefehle für Geschwindigkeit kommen bei der Lok an, aber nicht die Funktionsbefehle!
Hier gibt es eigentlich nur 2 Möglichkeiten:
1. Der Lokdecoder kann die Funktionsbefehle nicht mehr decodieren!
2. Die TAMS-MC sendet keine Funktionsbefehle mehr.

Im Zusammenhang mit den Funktionsbefehlen für die Weichenbefehle ( F1/F2 ) deutet Alles auf einen Fehler in der TAMS-MC hin.
Entweder sind die Funktionstasten und die entsprechende Steuerung defekt oder die Software in der TAMS-MC funktioniert nicht mehr korrekt.
Zuerst würde ich es mit einem Reset oder Zurücksetzen auf Werkseinstellungen bei der TAMS-MC probieren!

Viel Erfolg
Wolf Ulrich
MoBaSbs, TAMS-MC, Märklin-M, MM, TC-Gold, DSD-2010 mit *Anzeigemodul* für Mä-7286

Mathias
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Re: DSD2010 und TAMS MC Zentrale

Beitrag von Mathias » Sa 11. Mai 2019, 13:22

Hallo Wolf Ulrich (Doppelname? Vorname/Nachnahme? Ach, ich sage einfach "Du", ok :) ,

vielen Dank schon mal für die Antworten. Ich wollte Dich auch gerade anschreiben.
Nun, den Testaufbau hatte ich ja bereits beschrieben, an der MC habe ich die Weichenbefehle auf "alle Motorola" gestellt, den Dipschalter Pos. 2 auf "on" (Motorola). Das Digitalsignal über einen LDT DB2 Booster abgegriffen und sowohl am Gleiseingang angelegt als dann zum Eingang für das Digitalsignal durchgeschliffen.
Den PC mit dem entsprechenden Programm DSD2010 (V0.70) per USB-RS232 Wandler an COM 4 angeschlossen. Die Version der Grubenplatine ist V1.50, die der SW ist V0.29 und die der Bühnensoftware V0.25.
Nun, sämtliche Funktionen der Drehscheibe und Einstellungen lassen sich per PC im beschriebenen Aufbau durchführen, von daher war und ist Teil 1 Deiner ersten Antwort positiv abgearbeitet.
Das Komische ist, das wenn nun beide Möglichkeiten der Steuerung (PC als auch MC gleichzeitig angeschlossen sind und beide auf "Start (PC) bzw. "Go" (MC) stehen, ein mittels PC eingegebener Befehl, der auch per aufleuchten der gelben LED 2 (LED-Ampel) quittiert wird, dieser erst nach schalten der MC auf "Stop" abgearbeitet wird. Ein mittels MC eingegebener Befehl hingegen nicht einmal per Aufleuchten der gelben LED quittiert wird. Das aber etwas ankommen muß, wurde meines Erachtens durch ein kurzes, schwächeres Leuchten der grünen LED 4 (Eingang Digitalsignal) signalisiert.
So der erste Stand der Dinge bis heute Morgen.

Nun habe ich mir gestern von einem Bekannten, der die gleiche Konstellation in seiner Anlage hat (MC / LDT-Booster DB2 / Drehscheibendekoder DSD2010 V1.50), seine Grubenplatine ausgeliehen und bei gleichbleibenden Aufbau mit meiner getauscht. Und siehe da, alles funktionierte. Dies hat mich in meiner Annahme bestärkt, das irgendwie das Digitalsignal zwar an der Grubenplatine ankommt, aber aus welchen Gründen auch immer nicht weiter verarbeitet wird. Auf der anderen Seite funktioniert aber alles über die PC-Steuerung, also scheint die Platine an sich ja i. O. zu sein.

Jetzt habe ich gerade aufgrund Deiner zweiten Antwort die MC getestet. Die Lock auf das angeschlossene Testgleis gestellt, kann ich über die MC sämtliche Funktionen schalten. Und jetzt kommt der Hammer bzw. das Thema EDV (Ende der Vernunft) in´s Spiel....
Die Lok wieder zurück auf die Bühne gestellt, kann ich ohne etwas verändert zu haben, nicht nur wie vorher die Lok auf der Bühne fahren, sondern auch alle Lokfunktionen wieder über die MC schalten (wie gesagt, EDV). Nicht jedoch Bühnenfunktionen. Aber ein Bühnenbefehl wird jetzt im Gegensatz zu vorher per kurzem Aufleuchten der gelben LED 2 der Ampel als empfangen quittiert. Schalte ich jetzt die MC auf "Stop" wird dieser Befehl abgearbeitet. Genauso wie ein mittels PC gesendeter Befehl bei eingeschalteter MC "zwischengespeichert" wird und erst bei schalten der MC auf "Stop" abgearbeitet wird. Da hat sich nichts verändert.
Daraufhin habe ich über den Reiter "Parameter" in der PC-Steuerung und dem Button "Vorgabewerte" bei dem Grubendekoder alle Werte auf Vorgabewerte gesetzt. Ob das aber einem Reset des Dekoders gleich kommt weis ich nicht. Auf jeden Fall hat sich keine Veränderung gezeigt:
Sämtliche eingegeben Befehle, egal ob per PC oder MC, werden abgearbeitet, sobald die MC auf "Stop" geschaltet wird. Bei einer Steuerung per MC spielt es dabei auch keine Rolle, ob das RS232 Kabel eingesteckt ist oder nicht. Nur die Drehscheibe soll ja angesteuert werden, wenn die Anlage in Betrieb, also die MC auf "Go" geschaltet ist und nicht wenn sie auf "Stop" geschaltet ist :x
Ich stehe jetzt echt auf dem Schlauch, halt ebend EDV...

Noch irgendeine Ahnung?

Gruß Mathias.

wuwesso
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Re: DSD2010 und TAMS MC Zentrale

Beitrag von wuwesso » Sa 11. Mai 2019, 19:17

Hallo,
Nun habe ich mir gestern von einem Bekannten, der die gleiche Konstellation in seiner Anlage hat (MC / LDT-Booster DB2 / Drehscheibendekoder DSD2010 V1.50), seine Grubenplatine ausgeliehen und bei gleichbleibenden Aufbau mit meiner getauscht. Und siehe da, alles funktionierte. Dies hat mich in meiner Annahme bestärkt, das irgendwie das Digitalsignal zwar an der Grubenplatine ankommt, aber aus welchen Gründen auch immer nicht weiter verarbeitet wird. Auf der anderen Seite funktioniert aber alles über die PC-Steuerung, also scheint die Platine an sich ja i. O. zu sein.
Deine Schlussfolgerung ist nicht richtig!
Beim PC-Signal handelt es sich um ein RS232-Signal das zum Microprozessor IC1 der Platine Grube an Eingang 12 gelangt.
Das Digitalsignal hat das Märklin/DCC-Format und liegt am Eingang 17 des IC1 an.
An diesem Eingang 17 liegen alle Digitalbefehle der Digitalleitung an. Also Lokbefehle, Weichenbefehle und die Steuerbefehle für die Drehscheibe!
Das IC1 muss also alle Befehle ignorieren, die nicht an den DSD2010 gerichtet sind!
Hier könnte schon der erste Fehler liegen: Das IC1 läßt alle Befehle durch!

Du siehst: Es kann durchaus sein, dass die Platine einen Fehler hat und der Austausch hat das ja erwiesen.
Ich würde bei mir als Erstes die Firmware der Platine Grube neu aufspielen.

Ich betreibe die Platine Grube auch im Parallelbetrieb.
Traincontroller über TAMS-MC oder MobaSbs an X5
Anzeigeplatine an RS232-Anschluß.
Die Zusammenarbeit ist ohne Probleme.

Ich hatte vor Jahren mal ein ähnliches Fehlverhalten!
Ursache war damals, dass die an X5 angeschlossene Zentrale im Leerlauf immer den zuletzt gesendeten Befehl solange wiederholte bis
ein anderer Schaltbefehl eingegeben wurde.
Wurde als letzter Schaltbefehl 225 Rot ( Licht ein ) eingegeben, so wiederholte die Zentrale immer wieder diesen Befehl als sogenanntes Patternsignal.
Auswirkung: Befehle über die Anzeigeplatine / PC-Steuerung waren nicht mehr möglich, da ja dauernd über die Zentrale an X5 der Befehl 225(rot) an den DSD2010 kam. Schaltete man die Zentrale auf OFF, dann arbeiteten die Eingabe über Anzeigeplatine / PC wieder korrekt und es wurde der letzte Befehl der Anzeigeplatine/PC ausgeführt.
Erst als der Entwickler der Zentrale dann die Wiederholung des letzten Signal modifizierte ( nur noch Rahmenimpulse ), konnte ich den DSD2010 dann auch mit der Zentrale fehlerlos
betreiben.

Mit freundlichen Grüßen
Wolf-Ulrich
MoBaSbs, TAMS-MC, Märklin-M, MM, TC-Gold, DSD-2010 mit *Anzeigemodul* für Mä-7286


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